Afrikanische Farbenexplosionen als Anlass zur Nachgestaltung
In der Woche vom 14. bis 18. Juni besuchten alle Klassen der Georg-Anton-Urlaub-Grundschule die afrikanische Kunstausstellung in den Gaden Thüngersheim. Jede Klasse verarbeitete die dort gewonnenen Eindrücke auf ihre Art.
Die Klasse 1-2a setzte den Fokus auf Obuntu, eine Afrikanische Lebensphilosophie, welche Menschlichkeit, Nächstenliebe und Gemeinsinn als Grundhaltung für das Bestreben nach einer harmonischen und friedlichen Gesellschaft sieht. Bereits während des Ausstellungsbesuchs durften die Schüler auf den Lackmalereien, egal ob Menschen- oder Tierdarstellungen Obuntu suchen und finden. Jedes Kunstwerk, auf einfachen Holzplatten verewigt, zeigt in kontrastreichen Farben, ein friedliches Miteinander, Zufriedenheit, Einvernehmlichkeit und Respekt.
Im Klassenzimmer zurück setzte sich die Klasse noch einmal vertieft mit einem Massai-Bild (s.o. rechts) auseinander: Sechs schematisch dargestellte Massai, eng beieinanderstehend, Schulter an Schulter, in ein gemustertes Gewand gehüllt. Die Klasse stellte das Bild mit sich selbst nach und spürte die Kraft der Gemeinschaft, welche die körperliche Nähe Schulter an Schulter, Arm in Arm bewirkt. Schnell kamen die Schüler auf die Idee das Bild nachzugestalten und zwar als Gemeinschaftsbild: Jeder Schüler sollte eine einzelne Figur gestalten, damit die Klasse dann mit vereinten Kräften ein Obuntu-Bild als Erinnerungsstück für die beeindruckende Tingatinga-Kunst zusammenfügen konnte. Die einzelnen Gewänder wurden von den Schülern in Komplimentärkontrasten bemustert. Wie auch die tansanischen Künstler, welche nutzen müssen was ihnen zur Verfügung steht, verwendeten die Kinder als Werkzeug zunächst dünne Pinsel und Wattestäbchen. Der Unterschied von drucken und malen wurde erfahren und beides zur Bemusterung angewandt. Im weiteren Stundenverlauf durften die Kinder auch andere Alltagsgegenstände als Druckstock ausprobieren.
Auf einer alten weißgrundierten Holzplatte wurden die rechteckigen Schülergewänder dicht aneinander platziert und mit Kleber fixiert. Jedes Kind schnitt noch schemenhaft einen Kopf und Beine aus schwarzem Tonpapier zurecht und fügte es dem bemusterten Rechteck bei. Um den typischen Lackcharakter der Tingatinga-Bilder zu erzeugen und die Farbintensität noch zu steigert wurde das Gemeinschaftswerk zum Schluss mit einer Klarlackschicht versiegelt.
Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Zitat eines Schülers: „Wieso hängt denn ein Bild aus den Gaden bei uns im Schulhaus?“
Noch bis zum 11. Juli 2021 kann die tansanische Tingatinga-Malerei in den WeinKulturGaden Thüngersheim bestaunt werden, der Georg-Anton-Urlaub-Grundschule bleibt nun ein Ausstellungsstück, welches an Farbintensität und Aussagekraft in nichts nachsteht.